50 Jahre PKD – 1973-2023

Als superharte Schneidstoffe zum Turbo der Zerspanung wurden

Horst Lach, Geschäftsführer von LACH DIAMANT erinnert sich:

„Als ich im April 1973 – kurz vor der Hannover Frühjahrsmesse – die ersten polykristallinen Diamanten vom Hersteller General Electric zum Testen erhielt, gab ich sie umgehend in unsere Natur-Diamant-Schleiferei. Wir wollten herausfinden, wie sich dieses Material im Vergleich zu Natur-Diamanten schleifen ließe.“

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Der Leiter der Natur-Diamant-Schleiferei, Kurt Wagner (†), ein hervorragender Diamant-Fachmann und Diamant-Schleifer, kam auf mich zu – „Ja, Chef. Wir tun ja alles für Dich, aber dieses biestige Material – unmöglich zu schleifen – da geht gar nichts…“

„Poly eben“ – oder was?! Es waren noch zwei Tage bis Messebeginn. Wir wollten dieses Material PKD unter der Trademark „dreborid“ für das Drehen von unterbrochenem Schnitt als Messeneuheit für die Aluminium-Bearbeitung vorführen.

Da hatte einer eine Idee – „poly“ – eigentlich ist die in einer Diamant-Schleifscheibe gebundene Diamant-Körnung ja auch „poly“.

Gesagt getan. Beim Schleifen mit einer auf einer kleinen Stähle-Schleifmaschine montierten kunststoffgebundene Diamant-Schleifscheibe zeigten sich erste Abriebspuren bzw. Facetten.

Der Ausgang für das Schleifen einer Schneiden-Geometrie an einem polykristallinen Diamanten war gemacht.

Rückblickend betrachtet – mit der ersten Präsentation auf der Hannover Messe 1973 begann gleichzusetzend der Aufbruch der Zerspanungstechnik in ein neues Zeitalter.

Der Turbo war gezündet. 1975 wurden superharte Schneidstoffe durch kubisch kristalline Bornitrid(CBN)-Schneidstoffe für die Bearbeitung, insbesondere hochlegierter gehärteter Stähle ab 58 HRC ergänzt.

Aufgrund der Erfolge mit Borazon®-CBN-Schleifscheiben seit der ersten Vorstellung 1969 – hatte ich persönlich kompakte Borazon-CBN-Schneiden vor PKD erwartet.

Der Erfolg der ersten Präsentation PKD-bestückter Sägen und Fräser für die Herstellung von Glasfaser-verstärkten (GFK) Leiterplatten auf der productronica 1977 in München zeigte LACH DIAMANT die Grenzen für die weitere Verbreitung umlaufender PKD-Werkzeuge auf.

Das uns zur Verfügung stehende polykristalline Diamant-Material musste Stück für Stück bzw. Zahn für Zahn aufwendig geschliffen werden – 25-30 Minuten pro Zahn waren keine Seltenheit – und das noch Geometrie-genau.

Zudem musste der PKD-Hersteller, wie General Electric, die gepressten PKD-Ronden aufwendig durch Trennen mit Diamant-Sägen aufteilen, um Schneiden von 60°, 90° oder Rechtecke bzw. Quadrate ausliefern zu können.

Änderung und die wahrhaft „zündende Idee“ kam aus dem Hause LACH DIAMANT.

Horst Lach meldete Ende 1978 die Funken-/Elektro-Erosion zur Bearbeitung und Formen polykristalliner Diamant und Bornitride an. Der zweite Turbo war gezündet.

Weltweit überzeugte die bis zu 350-fache überlegene Standzeit gegenüber bisher eingesetzten Hartmetall-Werkzeugen die Anwender.

Ganze Branchen begannen mit dem Einsatz von Diamant-Werkzeugen zu wetteifern – allen voran in den 80er Jahren die Holz- und Kunststoff-Industrie, gefolgt von der Automobil- und Flugzeug-Industrie. Der Einsatz von PKD-Werkzeugen war „in“ – da höchstwirtschaftlich – quasi ein „MUSS“.

Auf der nächsten EMO in Hannover vom 18. bis 23. September 2023 zeigt LACH DIAMANT das komplette Programm dieser in 50 Jahren entwickelten polykristallinen Diamant- und CBN-Werkzeuge. Bereits heute lohnt sich ein Besuch der Homepage unter www.lach-diamant.de