Horst Lach – 75 Jahre

Horst Lach – 75 Jahre

Horst Lach – geboren am 3.4.1940 in Hanau – der Stadt, die sich früher auch als „Stadt des edlen Schmuckes“ rühmen konnte.

Früher, das war einmal die Zeit vor dem 1. Weltkrieg, das war die Zeit, als unter den etwa 10.000 Diamant-Schleifern in Hanau der junge Jakob Lach, der Vater von Horst Lach, 1908 das Handwerk des Diamant-Schleifens erlernte und Jahre später – 1922 – eine eigene Diamant-Schleiferei mit bis zu 600 Beschäftigten gründen sollte.

Die Auswirkungen des 2. Weltkrieges machten auch vor dem Schleifen von Diamanten nicht halt – einmal fiel die schmucke Diamant-Schleiferei in Hanau am 19. März 1945 den Bomben zum Opfer – zum anderen verlor das Lohnschleifen von Diamanten in Deutschland nach der Einführung der DM nach der Währungsreform für ausländische Auftraggeber jegliche Attraktivität.

Der Vater Jakob stellte Mitte der fünfziger Jahre den Geschäftsbetrieb mehr und mehr von Brillant-Schmuckschleifen auf Industrie-Diamanten um – nach dem Eintritt des erst 20jährigen gelernten Industriekaufmanns Horst Lach am 1. Oktober 1960 war der Weg frei zum Start der heutigen LACH DIAMANT-Werkzeugfabrik.

Diamanten sollten spätestens von da an das Leben von Horst Lach bestimmen – nur, anders als bei seinem Vater, war es nicht mehr der Naturdiamant, sondern die bis heute unerfindlich reiche Vielfalt des synthetischen Diamanten, dessen erste Verfügbarkeit für industrielle Anwendungen 1957 begann.

Heute inzwischen spricht die Branche anerkennend von Horst Lach als Pionier der Diamant-Werkzeug-Industrie. Er wurde auch schon als „Hidden Champion“ bezeichnet. Horst Lach brillierte mit herausragenden Ideen und Entwicklungen und war mitverantwortlich für ein Umdenken in Industrie und Werkzeugbranche. Nicht mehr in Stunden sollte die Standzeit von Werkzeugen und Schleifscheiben berechnet werden, sondern in Wochen und Monaten.

Nachstehend nur einige dieser Highlights, die Heute bei der Fertigung in der Automobil- und -Zuliefer-Industrie, im Flugzeug- und Windkraftanlagenbau, der Elektroindustrie, im Maschinenbau und Werkzeug-Herstellung unverzichtbar sind:

1966/66 – Entwicklung erster Diamant-Schleifscheiben für wirtschaftliches Schleifen
von Hartmetall (HM)

1969 – Hersteller der weltweit ersten Borazon-CBN-Schleifscheibe für das HSS-
Werkzeugschleifen und hochlegierter gehärteter Stähle

1973 – Entwicklung der ersten polykristallinen synthetischen Diamant-Werkzeuge
(PKD) für die Zerspanung von Aluminium und NE-Metallen

1974 – erste PKD-Fräser für Aluminium und Kunststoffe werden vorgestellt.

Die weitere Entwicklung liest sich wie das „Who is Who“ der deutschen Industrie schlechthin.

Mit der Entdeckung der Funken-/Elektroerosion zur wirtschaftlichen Formung von polykristallinen Diamanten – gleichbedeutend mit der Erfindung des PKD-Fräswerkzeuges – veränderte er das Denken einer ganzen Industrie – nämlich der Möbelhersteller, Holzwerkstoff- und Composite-Werkstoff-Bearbeiter sowie der Automobil- und -Zubehörindustrie schlechthin.

Urplötzlich schuf das bis dato an Standzeit allen anderen Schneidstoffen überlegene PKD-Werkzeug die Voraussetzung für die Entwicklung der NC- bzw. heute CNC- und weiterführenden Computer-Technik.

Inzwischen war das väterliche Anwesen in Hanau – Bruchköbeler Landstraße – für die anstehende Expansion zu klein geworden, so dass der Umzug 1984 in den neu erbauten Komplex im Industriegebiet Hanau-Nord erfolgte.

Zu gleicher Zeit erfolgte die Gründung der LACH DIAMOND INC. in Grand Rapids/Michigan, USA, als autarker PKD-Hersteller für den amerikanischen und kanadische Markt.

In der Nach-Wendezeit wurde das Werk Lichtenau bei Chemnitz für die Herstellung polykristalliner Zerspanungswerkzeuge (PKD) für die Automobil- und -Zubehör-Industrie, Flugzeughersteller und für die Composite bearbeitende Industrie erbaut und bis heute mehrmals erweitert.

Horst Lach legt Wert auf die Feststellung, dass ihm in all den Jahren langjährig beschäftigte Mitarbeiter zur Seite standen, ohne die all diese Entwicklungen nicht denkbar gewesen wären. Sein Sohn Robert Lach (Dipl.-Ing.), gleichfalls Geschäftsführer und CEO ist nunmehr seit 18 Jahren dabei und damit ist die 3. Generation in das Unternehmen eingetreten.

Horst Lach ist stolz darauf, dass das mittelständische Familienunternehmen mit z. Z. ca. 185 Mitarbeitern ebenfalls von seinen Töchtern Annabelle, Denise und Iris Lach unterstützt wird.

Die Familie ist mittlerweile um 9 Enkel gewachsen – das Unternehmen auf gutem Kurs – die vierte Generation sollte willkommen sein.

Zu guter Letzt – Aktivitäten außerhalb der Firma – das Hobby: Golf.
„Zu spät angefangen“, sagt er oft – „keine Zeit gehabt – sonst hätte ich heute ein besseres Handicap …“.

Wir klammern das mal aus und wünschen Horst Lach auch für die Zukunft alles Gute …