90 Jahre LACH DIAMANT

Als Jakob Lach im Jahre 1922 das gleichnamige Unternehmen als Diamant-Schleiferei für das Schleifen von Diamanten zu Brillanten gründete, hätte er sich nicht träumen lassen, dass eines Tages dieses Unternehmen mit der Kurzbezeichnung LACH DIAMANT weltweit als Pionier für die Entwicklung und Herstellung von Diamant-Werkzeugen stehen würde.

 

Dabei wurden die Weichen weg vom Schmuckstein zum Industrie-Diamanten – einem Diamant-Werkzeug – schon früh gestellt.

Mitte der 30er Jahre kam er nämlich über Kompensationsgeschäfte zu Industrie-Diamanten. Um deren Verkauf zu forcieren, gründete er seinerzeit die Firma „Deutscher Industrie-Diamanten-Vertrieb Jakob Lach“, die bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges im deutschen Maschinenbau-Dreieck Leipzig – Magdeburg – Chemnitz im heutigen Hessen und Saargebiet mit eigenen Vertriebsleuten tätig war.

Heute noch bekannte Firmen, wie Junkers Motorenbau, Dessau, Carl Zeiss, Jena, AEG, BMW, Waldrich, Opel, Kugelfischer, Index-Werke und mehr gehörten damals zum Kundenkreis.

Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges wurden 600 Diamant-Schleifer beschäftigt. 300 in Eigenbetrieben in Hanau und Umgebung sowie 300 in Betrieben entlang des Kinzigtales, im Odenwald, in der Pfalz bis nach Idar-Oberstein.

Die Nachkriegszeit brachte auch durch die neue starke D-Mark das Erliegen der Schmuckdiamant-Schleiferei in Hanau und ganz Deutschland.

Mitte der 50er Jahre begann Jakob Lach – nunmehr bereits über 60 Jahre alt – den Geschäftszeig Industriediamanten – Diamant als Werkzeug – neu zu beleben. Am 1. Oktober 1960 sollte sein Sohn Horst Lach – ausgebildeter Industriekaufmann – zu ihm kommen und ihm bei der Verwirklichung des heutigen Namens LACH DIAMANT assistieren.

Die Welt des Diamanten und der für die Industrie zur Bearbeitung und weiterer Innovation bereitstehenden Materialien war im Umbruch.

Allein der 1957 von der General Electric erstmals hergestellte synthetische Diamant – Man-Made – menschgemachter Diamant – schuf eine Quelle der Fantasien und Möglichkeiten, die bis heute noch nicht ausgeschöpft sind.

Der Zeitraffer zeigt viele Entwicklungen und Technologien, die der Diamant als präzises Arbeitsmittel beflügelte und erst möglich machte: der erste Sputnik und die Raumfahrt, die heutige Luftfahrt-, Automobil- und Kommunikations-Technik, Haus- und Straßenbau, Möbelindustrie, um nur einige herauszugreifen. Diamanten haben unser Leben verändert.

LACH DIAMANT hat – global gesehen – daran einen großen Anteil.

Um die bedeutendsten Highlights herauszugreifen:

1973 – weltweit die erste Präsentation von PKD-Werkzeugen auf der Hannover Messe – PKD, der gerade von der General Electric erstmals zur Verfügung gestellte polykristalline synthetische Diamant

1977 – auf der 1. Productronica in München demonstrierte LACH DIAMANT als Weltneuheit erstmals das Trennen, Fräsen, Ritzen von glasfaserverstärktem Material für die Leiterplattenherstellung

1978 – Entdeckung der Funken-Elektro-Erosion für die Bearbeitung und Formen von PKD, die erst die wirtschaftliche Herstellung umlaufender PKD-Werkzeuge – wie Fräser – Sägen – Bohrer für die Holzwerkstoff- und Kunststoff-Industrie u.a. möglich machen sollte.

Für LACH DIAMANT übrigens auch der Start, mit dem Bau von auf dieser Grundlage entwickelten so genannten EDG-Rotations-Schleifmaschinen (EDG = Electrical Discharge Grinding) für Eigenbedarf und Know-how-Transfer zu beginnen.

Ohne die Entdeckung dieser neuen Technologie wären die folgenden schnellen Entwicklungssprünge in der Möbel- und Kunststoff-, Holz-Industrie bis hin zur GFK – CFK-Bearbeitung in der Flugzeug-Industrie und im Bau von Windkraftanlagen nicht denkbar.

Gleiches gilt für die Automobilindustrie bei der Präsentation immer kraftstoffsparender und umweltfreundlicherer Motoren und Antriebe – ein Erfolg der Präzision durch Diamant bei der Bearbeitung von Leichtmetallen – wie Aluminium.

LACH DIAMANT-Werkzeuge werden heute im 90. Jahr nach der Firmengründung durch Herrn Jakob Lach von mehr als 150 Mitarbeitern im Stammhaus Hanau und dem Zweigwerk in Lichtenau bei Chemnitz sowie, autark für den amerikanischen Markt, durch LACH DIAMOND INC., in Grand Rapids/MI gefertigt.

LACH DIAMANT ist nach wie vor ein Familienunternehmen. Heute geleitet als Geschäftsführer durch Horst Lach und seinen Sohn Dipl.-Ing. Robert Lach.

In der Vorbereitung zu den nächsten Messen AMB in Stuttgart (18.-22.09.2012) und der Composites Europe in Düsseldorf (9.-11.10.2012) sagte Horst Lach:

„Durch unsere Neuentwicklung »Cool Injection« haben wir das Medium Kühlung auf den Punkt und damit den Diamant noch härter gemacht. Jetzt können wir mit Diamant auch die Zerspanung von Stahl, Gusseisen und selbst von Titan mit PKD anpacken.“

Mehr dazu auf der AMB in Stuttgart und Composites Europe in Düsseldorf und sicherlich demnächst auch auf der Homepage unter News www.lach-diamant.de